Herstellung von Ouzo

  • Die Welt der Ouzos - 3 Empfehlungen vom Kenner

    Für "Ouzolover" - Der Ouzo-Blog mit Liebe

    Beste Ouzo, die begeistern: Idoniko, Barbayanni Blau, Babatzim Classic

     

    Liebe "Ouzolover", Freundinnen und Freunde der edlen Ouzos!

    Oft werde ich von Freunden, Bekannten und Kunden gefragt, welchen Ouzo ich als Fachhändler empfehlen kann? Meine einfache & klare Antwort: Es sollte a) kein billiger "F...l" sein und b) der Ouzo muss einem selbst schmecken! Denn jeder hat bekanntlich seinen eigenen & guten Geschmack! Natürlich spielt auch der Geldbeutel eine Rolle! Aber man kann sich ja auch mal zum Geburtstag oder zu Weihnachten einen feinen Premium-Ouzo gönnen.

    Die geschmackliche Bandbreite der zahlreichen Ouzos in Griechenland (... man sagt ca. 500 ?) ist doch größer, als viele hierzulande vermuten möchten. Man könnte meinen, dass ein Großteil der Ouzo-Freunde in D sich an den geschmacklich doch recht ähnlichen Ouzos "eingetrunken" hat. Das mag 2 Gründe haben. Im Zeitalter der Gas-Flüssig-Chromatographie können die großen Hersteller ihren Ouzo technisch leicht den Markttrends anpassen und einige der bekannten & durchaus beliebten Ouzos aus den Regalen hierzulande unterscheiden sich eigentlich nur durch die hübschen Private-Label-Etiketten des jeweiligen Händlers. Ouzo gehört zu den Spirituosen in Deutschland, die am stärksten von Handelsmarken dominiert werden. Über 75 % des Absatzes im Lebensmitteleinzelhandel entfallen auf die preisgünstigen Varianten, die überwiegend in zwei leistungsfähigen Großbrennereien in GR hergestellt werden.

    So bin ich geschmacklich immer wieder überrascht von den kleinen Destillierkunstwerken aus den Familienbrennereien mit ihren "geheimen Familienrezepten", die zunehmend den doch mühsamen (Alkoholsteuer-)Weg der Spirituosen von GR nach D finden. Bravo!

    Qualität und Preis gehen auch beim Ouzo immer Hand in Hand. Darauf habe ich schon in einem früheren Blogbeitrag hingewiesen.

    Der "gute Ouzo" hat in D immer noch mit einem "Eigentor" zu kämpfen, das die griechischen Gastwirte vor langer Zeit wohl eher unbewusst mit dem Ausschank von Ouzo im Lokal ausgelöst haben. Verständlich, dass man sich anfangs von den italienischen & jugoslawischen Kollegen mit Gastfreundschaft & insbesondere Großzügigkeit abheben wollte und musste. So wurde der Ouzo in den Köpfen der Konsumenten irgendwann zum „geschenkten & kostenlosen Ouzo“. Später nahm sich die griechische Industrie dieses Massenbedürfnisses der Gastronomie und des Handels an. Der einfache und preiswerte Ouzo war geboren.

    Griechische Ouzo-Produzenten haben mir erzählt, dass die deutschen Verbraucher gar nicht mehr so genau wissen, wie ein "echter, traditioneller Ouzo" schmeckt. Das Erstaunen meiner Kunden ist daher oft groß, wenn sie einen „guten Ouzo“ neu entdecken.

    Das Qualitätsspektrum der Ouzos, die ihren Weg nach D finden, ist mittlerweile breit gefächert. Letztendlich entscheidet der individuelle Ouzo-Geschmack jedes Konsumenten & sein Geldbeutel. Ein „kleiner Ouzo" mit dem gesetzlich vorgeschriebenen Destillatanteil von 20 % schmeckt manchem Genießer besser als ein hochpreisiger Premium-Ouzo mit 100 % Destillatanteil und 42 % Vol.

    Übrigens: Nach der neuen EU-Spirituosenverordnung 110/2008 gehört Ouzo zur Kategorie "Destillierter Anis". Es ist darin festgelegt, dass Ouzo einen Alkoholgehalt von mindestens 35 Prozent Vol. aufweisen muss. In der Praxis wird Ouzo jedoch mit 37,5 bzw. 38 % Vol. abgefüllt, hochwertigere Ouzos beginnen bei 40 % Vol. Die Spirituose darf sich nur Ouzo nennen, wenn sie in Griechenland oder Zypern hergestellt wurde.

    Was genau ist Ouzo? Was ist alles im Ouzo drin? Ich bin der festen Überzeugung, dass die Qualität der Zutaten, die bei der Destillation von Ouzo verwendet werden, einen großen Einfluss auf den Geschmack hat. Das beginnt mit dem benötigten Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs, der Basis des Destillats. Dieser wird meist aus Bulgarien oder Frankreich importiert. Und natürlich die Kräuter! Ist es der gelobte Anis (Pimpinella anisum) von den Ägäischen Inseln und/oder importierter Sternanis (Illicium verum) und/oder Fenchel (Foeniculum vulgare) ... oder ein Aromaextrakt aus dem Fass? Auch wichtig: die Qualität des Wassers, mit dem das Destillat auf Trinkstärke gemischt wird. Dazu die "geheimen Familienrezepte" und der Zustand der gesamten technischen Ausstattung zur Herstellung.

    Wie wird ein guter Ouzo hergestellt? Die technischen Anforderungen an die Herstellung von Ouzo haben sich mit der aktuellen EU-Verordnung 110/2008 gegenüber der bisherigen EU-Spirituosenverordnung 1576/89 deutlich geändert. Die diskontinuierliche Destillation in traditionellen Kupferbrennblasen (Pot Stills) mit einem Fassungsvermögen von maximal 1.000 Litern ist nicht mehr zwingend vorgeschrieben!

    Interessant zum Thema Zucker im Ouzo ist auch, dass in der früheren EU-Spirituosenverordnung 1576/89 der zulässige Zuckergehalt im Ouzo mit weniger als 50 Gramm pro Liter angegeben wurde. In der aktuellen EU-Spirituosenverordnung 110/2008 wird dazu und zur bisherigen Farblosigkeit des Ouzo nichts mehr gesagt. Es gibt also keinen Grenzwert mehr!

    Einer der beliebten Ouzo in D soll z.B. 23 g Zucker pro Liter enthalten. Vielleicht wird die Angabe des Zuckergehalts auf dem Etikett eines Tages gesetzlich vorgeschrieben? Interessant ist auch, dass Ouzo ohne Zuckerzusatz durchaus ihre Fangemeinde haben, wie z.B. der Ouzo Kazanisto von Stoupakis. Hier wird die natürliche Süße des Anis genutzt! Nur ist der echte und traditionell gewonnene Anissamen ein teurer Rohstoff.

    Fazit: Je nach Engagement des Herstellers im Detail wird der Ouzo in Qualität, Geschmack und Preis beeinflusst.

    Schauen wir doch mal auf Whisky oder Gin! Was für ein Hype in den letzten Jahren! Es kann gar nicht teuer genug sein. Das Thema Qualität steht ganz, ganz oben. Jeder Kunde möchte seinen besten Whisky oder Gin entdecken. Und er zahlt Preise pro Flasche, für die er mehrere Flaschen guten Ouzo oder Tsipouro bekommen würde. Verrückte Welt!

    Doch auch bei Ouzo & Tsipouro tut sich langsam etwas: Die Neugierde & Begeisterung der Verbraucher für hochwertige griechische Spirituosen wächst! Die jährlich rund 4,4 Millionen deutschen Griechenland-Touristen (Stand 2018) bringen aus ihrem Urlaub gute (eigentlich bessere) Geschmackserlebnisse in Sachen Ouzo, Tsipouro & Liköre mit nach Hause. Gut auch für Griechenland, wenn dadurch mehr qualitativ und preislich hochwertigere Produkte exportiert werden können.

    Auf die Frage, welcher Ouzo am besten schmeckt, hier meine 3 Empfehlungen als Ouzo-Kenner: Unter den besten Ouzos, die auf dem Markt erhältlich sind, zähle ich den Ouzo Barbayanni Blue, den Ouzo Babatzim Classic oder den Ouzo Idoniko. Das sind 3 Premium-Ouzos mit 100 % Destillat. Diese Ouzos gefallen mir persönlich sehr gut, da sie individuell, vollmundig & charaktervoll im Geschmack und von hoher Qualität sind. JAMAS!

    Ouzo Barbayanni Blau

    Ouzo Barbayanni Blau 43 % Vol.

    Ouzo Babatzim Classic

    Ouzo Babatzim Classic 42 % Vol.

    Ouzo Idoniko

    Ouzo Idoniko von Costa Lazaridi

     

    In diesem Sinne: Trinken Sie nicht irgendetwas! Stoßen Sie lieber mit einem Glas guten Ouzo an und lassen Sie es sich schmecken. Jamas!

     

    Wer mir als kleines Dankeschön für meine Informationen bei meiner nächsten Ouzo-Entdeckungsreise einen Café Frappé spendieren möchte, kann dies einfach über den Spenden-Button tun, der zu PayPal weiterleitet.



     

    Wer durch meinen Beitrag Lust auf edlen Ouzo bekommen hat, findet im Ouzoland-Shop eine große und schöne Auswahl an Premium-Ouzo aus Griechenland. Schaut mal rein! Hier geht's zum Ouzoland-Shop.

    Und News aus dem Ouzoland gibt's immer frisch auf: www.facebook.com/ouzoland.de

    Viel Spaß beim Lesen!

    Liebe Grüße

    Frank Steiniger

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